Naja, ausbaufähig
An sich ist Babbel eine gute Möglichkeit Sprachen zu lernen. Leider machen viele Kleinigkeiten die an sich guten Ansätze dieser Art Sprachen zu lernen komplett zunichte:
- die meisten Lektionen dauern einfach viel zu lange (oft 15-20 Minuten!!!), so dass man nach einer Einheit oft gar keine Lust mehr hat noch eine weitere zu beginnen -> das macht die Konkurrenz (duolingo) mit durchweg kürzeren Einheiten (meist unter 5 Minuten) eindeutig besser -> dort wird man geradezu süchtig danach die nächste Lektion zu starten... und dann noch eine.... und noch eine...
- die ständigen Wiederholungen der selben 8 Wörter und zwei, drei Grammatikregeln in ein und der selben Lektion blähen eine Einheit nur unnötig auf. Ich bin mir sicher: Jeder Trottel versteht die meisten anfangs erklärten Dinge beim ersten, spätestens aber beim zweiten Mal (ansonsten könnte man ja die Einheit wiederholen). Aber um eine Lektion abzuschließen zwingt Babbel einen die meisten Dinge gleich 3 oder 4 mal zu wiederholen. So bläht man die Lektionen unnötig auf und raubt dem Lernenden wichtige Zeit -> auch das macht duolingo besser
- die Lernkurve ist komischerweise trotzdem zu steil, weil man schon von Anfang an mit längeren Dialogen konfrontiert wird, bei denen man den Großteil der Wörter gar nicht versteht (die benutzten Worte werden nicht offiziell eingeführt), geschweige denn diese selbst nachsprechen kann
- man kann in vielen Übungen die Beispielsätze nicht einfach anklicken um diese nochmal von den Sprechern wiederholt zu bekommen -> bei duolingo hingegen kann man alle Sätze und sogar alle Wörter eines Satzes einfach anklicken um sich die Aussprache nochmal in Ruhe anzuhören, sie dann hoffentlich endlich einzuprägen und versuchen sie anschließend richtig nachzusprechen
- die Einheiten bei den man die neu eingeführten Wörter aus zusammengewürfelten Buchstaben bilden ( also eintippen) muss, nerven gewaltig -> das Tippen dauert viel länger als auf der normalen Tastatur
- das Sprechtempo ist bei vielen Dialogen und Testsätzen für Anfänger einfach viel zu hoch, ein zweiter Sprecher für "langsame" Hörer wäre absolut angebracht -> bei duolingo gibt es beispielsweise die Möglichkeit sich die Diktatsätze in langsamerer Geschwindigkeit, Wort für Wort, anzuhören
- das Abo ist im Normalfall viel zu teuer um eine längere Nutzung zu rechtfertigen -> duolingo und andere Sprachapps kosten nichts oder lassen den User einen Großteil des Umfanges kostenlos ausprobieren
Früher bot Babbel eine Multiflat an, bei der man alle angebotenen Sprachen zu einem halbwegs fairen Festpreis nutzen konnte. Das passte vom Preis sogar. Aber ich denke die 10 Euro pro Monat für eine einzelne Sprache hinzulegen, ist nicht empfehlenswert, da man sich leider mit einer App auseinandersetzen muss, die einem das Lernen erschwert und einen unnötig hinhält.
Mein Tipp: Möchte man eine Sprache lernen, sollte man auf jeden Fall mal einen Testmonat ausprobieren um zu schauen, ob die Babbel-App einem liegt. Anschließend sollte man aber direkt wieder kündigen und dann erst wieder zurückkommen, wenn Babbel einem per Mail das 6-für-3 oder besser noch das 9-für-3 Monate Angebot unterbreitet.
In der Zwischenzeit sollte man andere kostenlose Apps wie beispielsweise duolingo ausprobieren. Auch duolingo ist lange nicht lange perfekt, da anders als bei Babbel die Grammatik nicht erläutert wird, es den ein oder anderen Übersetzungsfehler gibt und die Sprecher einige wenige Worte ziemlich falsch aussprechen. Aber die Lektionen sind sehr kurz, man lernt sehr schnell sehr viel und kann bei jedem Wort die Aussprache so oft üben wie man möchte. Und obendrein ist duolingo komplett kostenlos.
Atylarap about
Babbel - Language Learning, v5.3.1